Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit
Gastfreundschaft für Flüchtlinge
Leben in Gemeinschaft
Meine Herzenstür steht offen

von Ilona Gaus / September 2010

Immer wieder werden wir von BesucherInnen unserer Gemeinschaft gefragt, warum wir denn bei Brot & Rosen leben. Beginnend mit Ilona Gaus werden wir Gemeinschaftsmitglieder in den kommenden Rundbriefen von unserer persönlichen Motivation für diesen Lebensstil erzählen.

An erster Stelle ist es wohl ein persönliches Erlebnis, durch das ich mich so besonders zu Brot & Rosen hingezogen fühlte:

Als junge Frau hatte ich die Gelegenheit, Indien zu bereisen. Damals noch über den Landweg, durch den Iran, durch Afghanistan, Pakistan, bis nach Indien. Besonders in Pakistan lernte ich die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Muslime kennen. Auf meiner Reise durfte ich in vielen Familien zwischen ein paar Tagen und einigen Wochen mit leben. Überall begegnete mir dieselbe Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit.

So wurden diese Begegnungen mit Moslems, Sikhs, Hindus und katholischen ChristInnen prägend für mein Leben. Ich hatte seitdem immer den Wunsch, Fremden, die zu uns kommen, auch ein bisschen Wärme und Anerkennung und Heimatgefühl zu vermitteln.

Diesen Wunsch kann ich mir, seit ich bei Brot & Rosen lebe, erfüllen.

Ich wohne nun seit vier Jahren hier mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen zusammen, und ich werde dessen nicht überdrüssig. Dieser Traum vom friedlichen Zusammenleben aller Menschen lässt sich bei uns jeden Tag verwirklichen. Sicherlich nicht ohne Reibungen und ohne Bemühen um das gegenseitige Verständnis. Manchmal ist es anstrengend und fordert viel Toleranz von jeder Seite .Aber unser Leben zeigt: wenn wir es wollen – ist es möglich.

Über sprachliche, kulturelle, religiöse und politische Hürden hinweg ist ein buntes und reich beschenktes Leben möglich.

Um in dem ständigen Auf und Ab von Kommen und Gehen innerlich gut verankert zu sein, ist mir der Glaube an Jesus, der uns zum Teilen, zum Mitgefühl und zur Gastfreundschaft aufruft, das tragende Fundament.

Dieser Glaube verbindet uns auch in der Kerngemeinschaft, ebenso wie unsere gemeinsame Aufgabe, für Flüchtlinge in Not da zu sein. Zu dieser Aufgabe gehört untrennbar unser gesellschaftliches Engagement. Unseren Mitmenschen von den Missständen im Asylrecht zu erzählen, dagegen aufzustehen in Mahnwachen und Demonstrationen – das ist für mich genauso wichtig wie unser gemeinsames Gebet am Morgen.

Das Schönste ist, dass ich alles, was ich in meinem 53-jährigen Leben gelernt habe, in diesem Haus einbringen kann. Dazu gehört auch mein nie endender Wunsch, immer wieder Neues dazuzulernen.

Ich hoffe, dass mein Herz auch in Zukunft offen und empfangsbereit ist für die Menschen, die zu uns kommen. Dazu brauche ich meine Gemeinschaftsgeschwister, meinen Glauben und auch den Funken Rebellion, den ich schon immer in mir getragen habe.



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