Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
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Mohandas Karamchand Gandhi

"Mahatma" Gandhi (1869 - 1948)

von Elisabeth Büngener / November 2007

Eines unserer Zimmer haben wir nach dieser großen  Persönlichkeit benannt.

M. K. Gandhi, auch genannt Mahatma (d.h. große Seele), wurde am 02.10.1869 in Probandar (Indien) geboren. Seine Familie gehörte zur Kaste der Kaufleute und Krämer, zu seinen Vorfahren gehörten einige Lokalpolitiker. Gandhi selbst wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen als jüngstes mehrerer Geschwister auf. Mit 13 Jahren wurde er mit der ebenfalls 13jährigen Kasturbai verheiratet – Kinderehen waren damals häufig. Nach seinem Schulabschluss studierte Gandhi Jura in Großbritannien. Von 1893 bis 1915 lebten er und seine Frau in Südafrika. Gandhi arbeitete dort als Anwalt und engagierte sich gegen die Apartheidspolitik der britischen Kolonialregierung. Während dieser Zeit nahm er als Leiter einer Sanitätseinheit für die britischen Truppen am Burenkrieg, dem Zuluaufstand und dem ersten Weltkrieg teil. 1915 kehrte er nach Indien zurück. Seitdem setzte er sich für die Versöhnung der indischen Gesellschaft – zwischen Muslimen und Hindus, Einbeziehung der Unberührbaren, Bildung der Armen und Entwicklung der ländlichen Gebiete – und die Unabhängigkeit Indiens von der britischen Kolonialmacht ein. Im zweiten Weltkrieg lehnte Gandhi eine aktive Teilnahme Indiens am Krieg ab und wurde deshalb interniert. Die Unabhängigkeit Indiens erlebte er am 15.08.1947. Ein halbes Jahr später am 30.01.1948 wurde er in seinem Ashram während des Abendgebetes von einem fanatischen Hindu erschossen.

Gandhi war tief in den religiösen Traditionen seiner Heimat verwurzelt, die wichtigste Quelle seiner Überzeugung war die Bhagavadgita (heiliges Buch der Hindus), fußend darauf nahm er im Laufe seines Lebens immer mehr die Ideale der Brahmacharya an, deren Prinzipien Nichtschädigung (Ahimsa), Nichtbesitz und Keuschheit sind. Aus dieser Haltung, die sowohl für ein privates als auch sein öffentliches Leben Richtschnur war, entwickelte er die Satyagraha (Überwindung des Gegners durch Liebe) für sein gesellschaftliches Wirken. Dies ist eine Handlungsweise, deren Voraussetzung Bereitschaft zum persönlichen Leiden bis zum Tod ist. Die erste Stufe der Satyagraha ist Nichtkooperation. Ein Beispiel dafür ist die Herstellung von Stoffen auf handwerklich einfachste Weise (Handspindel) aus einheimischen Rohstoffen und damit der Boykott der in Großbritannien hergestellten Stoffe. Die zweite Stufe der Satyagraha ist der zivile Ungehorsam, ein bewusstes Verstoßen gegen staatliche Gesetze und das bewusste Inkaufnehmen von Misshandlung, Gefängnisstrafen und Tod (z.B. Widerstand gegen die Salzsteuer). Beeinflusst ist diese Haltung auch durch die Bergpredigt und die Gedanken Ruskins, Thoreaus und Tolstois.

Für mich ist Gandhi eine der glaubwürdigsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte,weil er seine Überzeugung sowohl in seinem persönlichen als auch im öffentlichen Leben glaubwürdig in die Tat umgesetzt hat. So lebte er in der indischen Kastengesellschaft mit Unberührbaren in einem Haushalt zusammen und scheute sich auch nicht, die Latrinen zu reinigen. 

Uns hier bei Brot & Rosen ermutigt er, Flüchtlingen Gastfreundschaft anzubieten, aber auch politisch für die Rechte unserer MitbewohnerInnen einzutreten, auch wenn wir damit gegen den gesellschaftlichen und politischen „mainstream“ anschwimmen.



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