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30 Jahre Fluchtpunkt

Das wunderbare Fluchtpunkt-Team – auch wir von Brot & Rosen gratulieren!

Bischöfin Kirsten Fehrs (r.) mit „Oberflupi“ Anne Harms, Mitgründerin in 1994

von Bischöfin Kirsten Fehrs/ 25.2.2025

Am 25.2. feierte die kirchliche Beratungsstelle Fluchtpunkt in der Hamburger St. Pauli Kirche ihr 30-jähriges Jubiläum. Die EKD-Ratsvorsitzende und Bischöfin der Nordkirche, Kirsten Fehrs, hielt eine Laudatio zu diesem Anlass, die wir hier in Auszügen wiedergeben.

Happy Birthday, liebe Flupis – zum 30ten! Plus. Seit 1994 schon seid Ihr für so viele Menschen ein einziger Ausdruck von Glaube, Liebe, Hoffnung… Und ja, wir müssen diesen Geburtstag feiern, in aller Ambivalenz, denn an euch liegt’s wahrlich nicht, dass so viele geflüchtete Menschen in Not sind und Hilfe suchen und überdies die Humanität von über 20 % der Deutschen vergangenen Sonntag abgewählt wurde.

Feiern wir also 30 Jahre ungebrochene Nächstenliebe im Rechtskostüm, die lauter Punkte gemacht hat in Sachen Mitmenschlichkeit. Lebenshilfe. Hoffnungstrotz. 30 Jahre Fluchtpunkt-Gemeinschaft, die in ei-ner immer ungnädigeren Gesellschaft der Achtung Kirchenasyl gibt. Eine Gemeinschaft, die andere – und bis-weilen ihr einander – durch Krisen trägt. Mit Oberflupi Anne, die in ihrer geerdeten, ja manche geradezu einschüchternden Fachkompetenz eine solche Warmherzigkeit ausstrahlt. ...

Auch für unsere Kirche ist Fluchtpunkt ein Segen. Kirche wird nur glaubwürdig, wenn sie nicht allein sonntäglich auf die Gerechtigkeit für alle Menschen hofft, sondern werktäglich für Recht und Gerechtigkeit Sorge trägt. Ganz im Sinne des Propheten Amos (5,24): „Es ströme das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.“

Maßstab und Grundlage dieses Rechts ist und bleibt der Schutz der Würde eines jeden Menschen. Jeder Mensch ein Ebenbild Gottes. Jeder Mensch ein einmaliges und von Gott geliebtes Geschöpf, heilig – eben unantastbar. Die Würde ist unantastbar – und muss es bleiben. Dies gerade jetzt in unserem Land konsequent den Demokratiefeinden und Hetzerinnen entgegenzuhalten, ist Christenpflicht, nichts weniger. ...

80 Jahre nach Kriegsende, 30 Jahre nach Gründung von Fluchtpunkt, zwei Tage nach dieser Bundestagswahl, in der erschreckend viele Menschen gegen eine offene, mitmenschliche und barmherzige Gesellschaft gestimmt haben, dürfen wir nicht müde werden, die Würde und die Freiheitsrechte aller Menschen zu betonen und zu verteidigen. Deshalb ist und bleibt die Arbeit von Euch so ungeheuer wichtig. …

Als könnte man nicht auch stolz darauf sein, dass so viele Menschen aus aller Welt immer noch denken, dass sie in Deutschland gut, zumindest besser als anderswo, behandelt werden. Ja, wir könnten auch stolz sein, dass Deutschland aus der menschenverachtenden Geschichte etwas gelernt hat und sich Menschenwürde und die Menschenrechte als Grundlage allen staatlichen Handelns ins Grund-Gesetz ge-schrieben hat.

Und wir als Kirche können und dürfen stolz sein, dass es den Fluchtpunkt gibt. Seit 30 Jahren getragen vom Respekt vor dem Menschen in seiner Würde, woher immer er kommt. Auf eurer Webseite steht: „Den Schutz der Verfassung überlassen wir nicht dem Verfassungsschutz.“ Das ist mal ein demokratisches Statement! …

Vor diesem und an diesem Ort verbeuge ich mich, ganz aufrichtig, voller Hochachtung vor all den Menschen, die diese Arbeit über Jahrzehnte getragen und auch ertragen haben. Die nicht aufgegeben haben – trotz aller Widrigkei-ten. Die sich nicht haben einschüchtern lassen, sondern immer weiter geglaubt, geliebt und gehofft haben.

Hier ist ein Beitrag des NDR-Hamburg Journal vom 25.2.25 zu finden: Kirchliche Beratungsstelle "Fluchtpunkt" feiert 30. Jubiläum.



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