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Wenn die Welt ein Dorf wäre
AutorIn unbekannt / März 2002 Wenn man die Weltbevölkerung auf ein 100 Seelen zählendes Dorf reduzieren könnte und dabei die Proportionen aller auf der Er-de lebenden Völker beibehalten würde, wäre dieses Dorf folgendermaßen zusammengesetzt: 57 AsiatInnen 21 EuropäerInnen 14 AmerikanerInnen (Nord-, Zentral- und Südamerika) 8 AfrikanerInnen.
Es gäbe 52 Frauen und 48 Männer 30 Weiße und 70 Nichtweiße 30 ChristInnen und 70 NichtchristInnen 89 Hetero- und 11 Homosexuelle 6 Personen besäßen 59 % des gesamten Reichtums und alle 6 kämen aus den USA 80 lebten in maroden Häusern 70 wären AnalphabetInnen 50 würden an Unterernährung leiden l wäre dabei zu sterben l wäre dabei geboren zu werden l besäße einen Computer l (ja, nur einer) hätte einen Universitätsabschluss
Wenn man die Welt auf diese Weise betrachtet, wird das Bedürfnis nach Akzeptanz und Verständnis offensichtlich. Du solltest auch folgendes bedenken:
Ein Fazit: Arbeite, als brauchtest du kein Geld. Liebe, als habe dir nie jemand etwas zuleide getan. Tanze, als ob niemand dich beobachte. Singe, als ob niemand dir zuhöre. Lebe, als sei das Paradies auf Erden.
... aber die Welt ist kein Dorf Der Leiter des Planungsstabes im Außenministerium der USA, George Kennan, äußerte sich 1948 (!) in einem internen Dokument über die Gestaltung der weltweiten Beziehungen der USA in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wie im folgenden abgedruckt. Kennan wurde zur damaligen Zeit als "Taube" (d.h. als liberaler Politiker) betrachtet und trat wenig später von seinem einflussreichen Posten zurück. Was hier schon vor über 50 Jahren über die Ausrichtung der US-Außenpolitik aus interner Sicht beschrieben wurde, halten wir für sehr erhellend für die Beurteilung der gegenwärtigen Weltlage. Denn es betrifft unseres Erachtens nicht nur die Strategie der USA, sondern die des gesamten westlichen Militärbündnisses, das sich in der NATO zusammengefunden hat, und damit natürlich auch die der BRD. (Zitat von George Kennan übersetzt aus: Noam Chomsky: Turning the Tide - U.S. Intervention in Central America and the Struggle for Peace, Boston/South End Press, 1985, S. 48)
"Wir besitzen ungefähr 50% des weltweiten Reichtums, aber wir sind nur 6,3% der Weltbevölkerung. ... In dieser Situation kann es nicht ausbleiben, dass wir vom Rest der Welt mit Neid und Missgunst betrachtet werden. Unsere wirkliche Aufgabe für die kommende Zeit ist es, unsere auswärtigen Beziehungen in solcher Weise zu gestalten, dass sie es uns erlauben, unsere Position der Ungleichheit beizubehalten ohne eindeutigen Schaden für unsere nationale Sicherheit. Um dies zu erreichen, müssen wir jegliche Sentimentalität und Tagträumerei über Bord werfen. Wir müssen statt dessen überall unsere Aufmerksamkeit auf unsere unmittelbaren nationalen Interessen richten. Wir dürfen uns nicht darin täuschen, dass wir meinen, wir könnten uns heutzutage den Luxus leisten, altruistisch oder die weltweiten Wohltäter zu sein. ... Wir sollten aufhören, über vage - und in Bezug auf den Fernen Osten - unrealistische Ziele zu reden wie z.B. Menschenrechte, die Verbesserung des Lebensstandards oder die Demokratisierung. Der Tag ist nicht mehr fern, an dem wir uns schlicht und ergreifend mit Machtkonzepten beschäftigen müssen. Je weniger wir dann von idealistischen Parolen behindert werden, um so besser." |
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