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Der Weg zum Frieden ist der Frieden - Stoppt den Krieg!

Mahnwache vor dem russischen Konsulat

von Dietrich Gerstner und Michael Schade / Dezember 2022

In der Zeit der Ökumenischen Friedensdekade veranstaltete unser Friedensfreund Michael Schade gemeinsam mit uns tägliche Mahnwachen für den Frieden!

Am 24. Februar begann die völkerrechtswidrige Invasion russischer Truppen in die Ukraine. Es ist kein Ende in Sicht. Beide Seiten verhärten sich in ihrer zur Schau getragenen Überzeugung, dass sie den Krieg – irgendwie und irgendwann – gewinnen werden.

Aber: Krieg kennt keine Sieger!
Die Kriegslogik tötet jeden Tag Menschen – Jung und Alt, Soldat*innen wie Zivilist*innen. Krieg zerstört Landschaften und gesellschaftliches Zusammenleben für Generationen.

Wir sind einig mit der ukrainischen pazifistischen Bewegung: „Die derzeitige Politik des Krieges bis zum absoluten Sieg und die Missachtung der Kritik von Menschenrechtsaktivist*innen ist inakzeptabel und muss sich ändern. Was wir brauchen sind ein Waffenstillstand, Friedensgespräche und ernsthafte Bemühungen, die tragischen Fehler zu korrigieren, die auf beiden Seiten des Konflikts gemacht wurden. … Es ist ein Fehler, sich auf die Seite einer der kriegführenden Armeen zu stellen. Es ist notwendig, sich auf die Seite des Friedens und der Gerechtigkeit zu schlagen.

Deeskalation muss darum Ziel aller Aktivitäten sein, nicht zuletzt angesichts der atomaren Bedrohung!

Deshalb rufen wir als Bürger*innen DIESES Landes den Kriegsparteien, unseren Regierenden sowie unseren Kirchen zu:
Stoppt Rüstungsspirale und Waffenlieferungen!
Alle Anstrengungen für eine diplomatische Lösung, Waffenstillstand und Friedensverhandlungen!

Wir solidarisieren uns mit den Menschen in Russland, in der Ukraine und in Belarus, die gewaltfrei für Menschenrechte eintreten. Unsere Solidarität gilt in besonderer Weise allen Kriegsgegner*innen und Kriegsdienstverweiger*innen in den kriegsbeteiligten Ländern - ihnen sollte unbedingt Asyl gewährt werden.

Wir trafen uns vom 7. – 16.11. jeweils um 15:30 – 16:30 Uhr an folgenden Orten: je zweimal beim Russischen und Ukrainischen Konsulat, dann vor den Parteibüros der GRÜNEN und der Hamburger SPD, am Rathausmarkt am Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege und zum Abschluss am Buß- und Bettag an der Bischofskanzlei der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland.
Wir wollten damit zunächst die Kriegsparteien ansprechen und sie direkt zu Verhandlungen auffordern, dann die Parteien in der Bundesregierung GRÜNE und SPD, die angetreten waren, für mehr Frieden und Sicherheit in dieser Welt zu sorgen, sowie die Bischofskanzlei der Ev.-Luth. Kirche in Hamburg mit der Erinnerung an die gewaltfreie Botschaft Jesu.

Um es mit den Worten von Helga und Konrad Tempel, PionierInnen der Ostermarsch- und Friedensbewegung zu sagen: „Nur mit friedlichen Mitteln und im zähen Dialog kann der Friede neu gewonnen und entwickelt werden. Das ist nicht Theorie, sondern übereinstimmende Erfahrung auf allen Kontinenten“.

Als weitere Anregung verweisen wir auf die „Zehn Punkte gegen den Krieg und seine Logik“ der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Württemberg vom Oktober 2022:

1. Waffenlieferungen befeuern und verlängern einen grausamen Krieg. Er fordert Tausende von Opfern im Kriegsgebiet und hinterlässt traumatisierte Männer, Frauen und Kinder. Der Ukrainekrieg trägt die Gefahr atomarer Katastrophen und eines Weltkrieges in sich. Weltweite Folgen, wie Hungersnöte und noch unübersehbare Wirtschaftskrisen, fordern ungezählte Opfer auf lange Zeit.

2. Von Hochrüstung profitieren weltweit vor allem die Rüstungsindustrie und ihre Lobby in Form von Milliardengewinnen. Die 100 Milliarden „Sondervermögen“ im deutschen Haushalt sind Ressourcen, die in anderen Aufgabenfeldern fehlen werden, z. B. in der Bildungs-, Gesundheits-, Sozial- und Klimapolitik.

3. Soldat*innen werden im Kriegsfall zu Held*innen stilisiert, die für ihr Vaterland oder für andere Werte sterben. Das Recht zu desertieren und den Wehrdienst zu verweigern, ist in diesem Krieg auf beiden Seiten nicht gegeben, wie auch das uneingeschränkte Recht auf freie Meinungsäußerung.

4. Deutsche Außenpolitik muss auf dem Hintergrund europäischer Geschichte am Ziel einer Friedensordnung im „gemeinsamen Haus Europa“ festhalten. Die deutsche Wiedervereinigung verdankt sich dieser historischen Vision. Verhandlungsoptionen bleiben diplomatisch unabdingbar.

5. Das „Gut-Böse-Schema“ in Politik und Medien greift zu kurz. Putin ist nicht der alleinige „Böse“. Auch die Kriege im Irak und in Afghanistan waren nicht gut. Der Westen hatte Gorbatschow versprochen, die NATO nicht nach Osten zu erweitern. Dieses Versprechen wurde gebrochen. Das ist zu konstatieren.

6. Die sozialen Verwerfungen, die aus dem Krieg hervorgehen, sind ein nicht zu verantwortender Preis für die „Verteidigung des Westens und seiner Werte“ in der Ukraine. Den Preis für diesen Krieg bezahlen die Kriegsopfer und auch die Armen in Deutschland, in Europa und in der Welt mit Armut, Not und Tod.

7. Die Menschheitsaufgabe einer Energiewende geht nicht zusammen mit einem heißen Krieg, der neben Menschen auch Ressourcen und Natur vernichtet. Auf unserem Kontinent ist die Energiewende auf lange Sicht nur gemeinsam mit Russland zu schaffen. Sie ist auch weltweit nur gemeinsam zu schaffen.

8. Der Abbruch kultureller, universitärer und auch wirtschaftlicher Beziehungen mit Russland ist auf Dauer für eine zukünftige Friedens– und Klimapolitik kontraproduktiv. Sanktionen müssen auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft werden, wenn sie den Krieg nicht stoppen und mehr schaden als nutzen.

9. Die Diffamierung von Kriegsgegner*innen und Pazifist*innen durch Medien und Regierung ist undemokratisch. Kirche muss sich deutlicher an die Seite der Kriegsgegner*innen stellen, auch wenn sie deren Positionen nicht teilt.

10. Das Gebot Du sollst nicht töten bleibt für uns unaufhebbar. Daher setzen wir uns in unserer Kirche für gewaltfrei-aktive Methoden der Verteidigung ein, wie es sie in der Geschichte, auch in Osteuropa, vielfach schon gegeben hat.

Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt.“ Johannes 14,27



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