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Die Schwestern von Pomeyrol

von Ilona Gaus / Dezember 2010

Die Gemeinschaft der Schwestern lebt seit 1938 in Pomeyrol, einem ehemaligen Schlösschen in einem großen Park, in der Nähe von St.Etienne du Grès.
Zusammen mit den Gemeinschaften von Taizé und Grandchamp (Schweiz) gehört sie zu den bekanntesten spirituellen evangelisch-ökumenischen Zentren in Europa. Vom 14. – 24.9.2010 habe ich einige Urlaubstage dort verbracht.

Um 21.30 Uhr stehe ich vor dem Bahnhof von Avignon. Er ist chic, modern, fast futuristisch. Doch es gibt um diese Zeit  keine Busverbindung mehr in die ländlichen Gebiete.

Der Tag versinkt, die Sterne steigen auf, der Himmel wird tiefschwarz, die Luft ist samtweich. Schwester Maria holt mich ab. Nach einer halben Stunde Autofahrt erreichen wir die Communauté de Pomeyrol. Ich bekomme noch einen kleinen Imbiss und werde in mein Zimmer gebracht.

Der nächste Tag beginnt um 8.00 Uhr mit dem Morgengebet in einer schlichten Kapelle. Die Gebetszeiten strukturieren den Tag: Morgens, mittags, abends, jeweils vor der gemeinsamen Mahlzeit wird gebetet und gesungen und um 20.30 Uhr findet ein ausführlicher Gottesdienst statt, in dem eine Bibelstelle ausgelegt und Fürbitte gehalten wird. Bete und arbeite, so kommt Gottes Reich – das ist das Leitmotiv der 10 evangelischen Schwestern, die ihr Haus seit vielen Jahrzehnten öffnen für Menschen und Gruppen, die einer Zeit der Besinnung , der Klärung und der Rekreation bedürfen.

In den ersten zwei Tagen wird mir Stille und Natur „verordnet“. Die Gebäude der Kommunität liegen in einem urwüchsig wilden Park, mit ehrwürdigen Bäumen, die sich um ein Felsplateau gruppieren, von dem man einen herrlichen Ausblick über die weite Ebene hat. Ich schwelge im Duft der Pinien, habe das Gefühl in einem wohligen Entspannungsbad zu liegen. Nach den Tagen der äußerlichen Ruhe – innerlich ging es eher turbulent bei mir zu – darf ich mich auf meinen Wunsch hin in verschiedenen Bereichen betätigen.

In der Küche gibt’s immer was zu tun, die Näh-, Bügel- und Mangelstube lernte ich auch kennen und in den, der Wildnis abgetrotzten Blumenbeeten mangelt es nie an Betätigungsmöglichkeiten. So komme ich in Kontakt mit Angestellten und Freiwilligen, die die Schwestern unterstützen. Ich versuche nach Kräften mit meinem Französisch, das ich in den letzten zwei Jahren erworben habe, die Kommunikation zu bestreiten. Ich freue mich einerseits darüber, was schon geht und sehe gleichzeitig, wie viel Arbeit noch vor mir liegt.

An den Schwestern von Pomeyrol hat mich am stärksten ihr wunderbarer Gesang bei den Andachten fasziniert. Alle Schwere, alles, was in diesem Erdendasein Kummer bereitet, scheint in diesen Momenten von ihnen abzufallen – ohne Alter sind die Stimmen und erheben sich klar und ungetrübt zur Ehre Gottes. Dieses Zeugnis tiefen Glaubens war ein Geschenk für mich. In anderen Situationen sind die Schwestern Menschen unter Menschen – hatte ich etwas anderes erwartet?

Dank der Bekanntschaft mit anderen netten Gästen konnte ich auch Avignon und St. Remy (das Städtchen, in dem Vincent van Gogh lebte) besichtigen und die bizarr wilde Höhlenlandschaft von Beau des Provence.

Mit einem von vielen schönen Eindrücken erfüllten Herzen habe ich nach zehn Tagen wieder meine Heimreise angetreten. Ich danke Gott für diese bereichernde Erfahrung.



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